+++ NEWS +++ 28.03.2013 +++ WIKING bringt Set mit VW Kombiwagen in ~lindgrün~/dunkelgrün als Reaktion auf die aufgedeckten Fälschungen. +++ NEWS +++ 08.11.2014 +++ Das Landgericht München hat den Urheber unten entlarvter Fälschungen rechtskräftig auf Klage der Fa. WIKING wegen Markenrechtsverletzung dazu verurteilt, WIKING über seine Handlungen in diesem Fall Auskunft zu geben und seine Erträge offen zu legen, sämtliche noch in seinem Besitz befindlichen fraglichen Teile an WIKING zu übergeben sowie die Kosten des Verfahrens zu tragen und WIKING darüber hinaus entstandene Schäden zu ersetzen. Ferner wurde ihm untersagt, jedwede Modellfahrzeuge unter der Verwendung der Bezeichnung WIKING anzubieten, die nicht durch Wiking Modellbau in Verkehr gebracht wurden. Kurzes pathologisches Gutachten
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Die drei Varianten des Unterteils sollen im Folgenden chronologisch als Version A, B, C und D (Neuauflage) benannt werden. Ein typisches Merkmal der ersten Version sind die gering erhabenen Rückleuchten am Heck des Fahrzeugs. Ab Version B gibt es die stark erhabenen Rückleuchten.
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Unterteil Version A: Rückleuchten gering erhaben |
Unterteil Version B und C: Rückleuchten stark erhaben |
Die Chassis unterscheiden sich sowohl in den Versionen A, B, C und D als auch zusätzlich zwischen Nest 1 und Nest 2. Das Augenmerk richte sich hier besonders auf die Achshalterungen. Kurz vor Ende der Produktionszeit der alten Modelle wurde das Chassis noch einmal im Bereich der hinteren Achshalterungen geändert. Man findet diese Unterteile vornehmlich bei alten Krankenwagen, Polizeiautos oder bei den Post-Kastenwagen. Diese veränderten Achshalterungen gibt es dann auch bei der Wiederauflage.
Während die alten Versionen A, B und C vorne die Bodenprägungen Made in Germany und WM trugen, zeigen sich bei der Neuauflage das neue WIKING-Logo und das WM.
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Ein interessantes Detail findet sich innen auf dem hinteren Radkasten. Wahrscheinlich um die Montage des Modelles zu erleichtern, zeigt sich ab dem Formumbau zur Version B mit den stark erhabenen Rückleuchten ein kleiner gerundeter Steg, der vom Radkasten hochläuft und blind endet. Die gleichzeitig veränderte Verglasung (s.u.) ruht dann mit einer Stütznase auf eben diesem Steg.
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Unterteil Version B, C und D: mit Steg zum Halten der Verglasung
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Zum Erscheinungszeitpunkt des verglasten VW Busses im Jahre 1959 war das Thema Verglasung noch ein zartes Pflänzchen. Das zeigt sich schon daran, dass im Erscheinungsjahr des Modells in der Bildpreisliste neben der neuen Nummer 31n für das verglaste Modell auch noch der unverglaste VW Bus mit der Nummer 31 abgebildet ist. So wundert es nicht, dass an der Verglasung in dieser Anfangszeit offensichtlich herumexperimentiert wurde und es in den 7 Produktionsjahren 3 verschiedene Verglasungen gab - ähnlich wie beim Büssing LU7.
Wie bei den Unterteilen gab es in der Form für die Verglasung wieder 2 Nester, die mit den Ziffern 1 und 2 gekennzeichnet sind.
Version A: charakteristisch für die erste Verglasung ist, dass der Mittelbereich frei ist. Bei den späteren Formen war die Mitte geschlossen und wurde dort mit dem Oberteil verklebt. Nach unten hat diese Verglasung zirkulär einen gleichmäßigen Abschluss - ohne Laschen. Bei den späteren Versionen gibt es hier Laschen.
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Version B: die 2. Version ist sehr selten. Hier wurde der Mittelbereich durch einen breiten Steg verschlossen, wobei vorne und hinten eine Öffnung verblieb. Nach vorne zeigen sich am Mittelsteg zwei Dorne, die ein durchgestecktes Blaulicht umgeben könnten. Zum Unterteil hin gibt es an den Seiten eine gleichmäßig glatte Lasche. Wegen inniger Verklebung ist die abgebildete Verglasung etwas lädiert. Außerdem kann mangels Masse nur die Nestnummer 1 gezeigt werden.
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Verglasung Version B Nest 1: mittig geschlossen, vorne und hinten offen
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Version C: nach der nur sehr kurz produzierten Zwischenversion B ist man dann zu dieser Version der Verglasung übergegangen. Die Funktionalität lässt sich insbesondere an der kleinen runden Ergänzungsnase an der Seitenlasche erkennen. Diese war nämlich so positioniert, dass sie sich auf die Stege auf dem Radkasten innen abstützte, die mit dem Umbau von Unterteil Version A zu Unterteil Version B eingebracht wurden. Das Dach der Verglasung war nun vollständig verschlossen. Den Kontakt zum Oberteil stellte eine rechteckige Erhebung sicher. Typisch für diese spätere Verglasung: da sie auch für die Blaulichtmodelle herhalten musste, hat sie immer genau dort eine kreisrunde Öffnung, an der das Blaulicht durchgesteckt wurde und dies auch bei den "zivilen" Kombiwagen.
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Verglasung Version C Nest 2: zum Dach vollständig geschlossen
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Verglasung Version C Nest 1: zum Dach vollständig geschlossen
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Version D: sehr interessant ist, dass die nun folgende Verglasungsversion ausschließlich bei den Neuauflagen zu finden ist. Das Unterscheidungsmerkmal zur Version C: während bei der historischen C-Version immer ein Loch im Blaulichtbereich zu finden ist, gibt es nun in der Nest-2-Verglasung 3 Löcher und in der Nest-1-Verglasung kein Loch - auch nicht im Blaulichtbereich. Warum dies so ist, bleibt unklar. Stimmig wäre es anzunehmen, dass die 3-Loch-Verglasung für Modelle mit Dachaufbau gedacht ist, der z.B. beim neuen Feuerwehrmodell (PMS 2012) genau im Bereich der hinteren Löcher durch das Dach gesteckt ist. Nur ragen die Steckstifte unten kaum aus dem Oberteil heraus und grade das vorliegende Modell hat eine Verglasung ohne Löcher .
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Abschließend hier noch Seitansichten der verschiedenen Version, auf denen die Gestaltung der Laschen erkenntlich wird. Hier unterscheiden sich Version C und D nicht.
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Verglasung Version C: Seitensteg hinten mit rundem Fortsatz.
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Zunächst einmal auch hier wieder: die Form des Oberteils hat 2 Nester, die mit den Ziffern 1 und 2 gekennzeichnet sind.
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Äußerlich sind Unterschiede zwischen den Modellen aus Nest 1 und Nest 2 kaum auszumachen. So gibt es geringe Unterschiede in der Breite des vorderen Fenstersteges. Die beiden A-Versionen haben eine Stegbreite von 0,7 mm (Nest 1) bzw, 0,8 mm (Nest 2). Wahrscheinlich wurden wegen der Bruchgefahr die dünnen Stege bei der B-Version auf 1,0 mm (Nest 1) bzw. 0,9 mm (Nest 2) erweitert.
Eine klare Abgrenzung zwischen den historischen Versionen und der Neuauflage ist bei der Betrachtung der hinteren Dachkante möglich. Während die alten Versionen eine hübsche umlaufende Regenrinne haben, gibt es bei den Neuauflagen eine recht amorphe Doppelkontur.
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Oberteil Version 3 Nest 1: liegt nicht vor.
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Oberteil Version 3 Nest 2: Doppelkontur an hinterer Dachkante.
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Version C - letzte alte Modelle und Neuauflage: der Mittelholm verlässt das Dach im Bogen.
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Das zunächst recht undifferenziert und eher einfach aussehende Modell des VW T1 Kombiwagen mit der kleinen Heckscheibe birgt einige Geheimnisse. Verschiedene Versionen der Unterteile, der Verglasungen und der Oberteile sind auszumachen. Dabei ist die Farbfülle zusätzlich noch erschlagend. Zahlreiche authentische Versionen sind dokumentiert und viele Kombinationen sind fraglich. Anhand der oben dargestellten Analyse sind Schlüsse auf die Plausiblität von Modellen möglich. Da es für weniger charakterfeste Individuen möglich ist, die originalen Verklebungen zu lösen und Modelle nach eigenem Gusto zu kombinieren, kann anhand der vorgetragenen Informationen grob eine Schlüssigkeit von Modellen angegeben werden. So können alte Oberteile mit Verglasungen der Neuauflagen als Fälschungen deklariert werden.
Seitens der Firma WIKING war es nach Beurteilung der vorliegenden authentischen Modelle vorgesehen, die Oberteile, Unterteile und Verglasungen jeweils aus Nest 1 zusammenzubringen und ebenso entsprechend die Teile aus Nest 2. Ausnahmen sind möglich. So kommt es beispielsweise bei falscher Kombination von Oberteil und Verglasung oft zu Spannungsrissen unter dem Heckfenster.
Typische Modell Konstellationen sind:
Die Neuauflagen spielen eine Sonderrolle: hier gibt es nur Modelle mit Unterteilen mit dem neuen WIKING-Logo, dem Oberteil mit der hinteren Dachkante mit Doppelkontur und verstärktem Mittelholm und mit der Verglasung mit geschlossenem Dach - entweder mit drei Löchern oder ohne Löcher. All diese Komponenten haben an alten Modellen nichts zu suchen. Bei der Untersuchung der Neuauflagen konnte ein Oberteil aus Nest 1 nicht gefunden werden. Eventuell wurde dieses Nest bei der Produktion abgeriegelt.
Zur Verklebung: die frühen Modelle mit der Verglasung Typ A wurden nur an den Seiten verklebt. Deshalb ist dort werksmäßig gelegentlich Kleberaustritt zu beobachten. Hier gibt es gibt keine Verklebung der Verglasung am Dach. Die Verglasung B hat bereits seitlich Klebelaschen und die rechteckige Erhebung zum Dach hin. Modelle mit dieser Verglasung wurden wie auch die späteren über die Verglasung verklebt: Verglasung ins Dach verkleben und dann die Kombination Dach/Verglasung über die Klebelaschen der Verglasung am Unterteil verkleben (alles klar? ;-)).
Untersucht werden hier 2 Modelle, deren Oberteile in lindgrün fast identisch erscheinen.
Ein Modell hat ein rosé farbenes Unterteil, das Andere ein Unterteil in rot.
Beide Modelle wurden in der Rubrik Modellbau > Modellautos > WIKING > PKW > VW eingestellt. Angebots-Texte:
Modell unten rot:
Safe Shipping Worldwide-Please ask for Paypal | Sammlungsauflösung seltener Modelle | Wiking 1:87 | Zustand : Sehr Gut !! | Saure 323 Nicht rose aus Fehlproduktion oder Resteverwertung | Volkswagen T1 Bus (31) 1959-1966 | Oberteil lindgrün, Unterteil rot, ohne IE, geteilte Frontscheibe, kleine Heckscheibe, Scheinwerfer + teilweise Stoßstangen + Rückleuchten + hinteres Kennzeichen , Räder einteilig 8 mm mit gewölbter Nabe grau, Unterteil + Chassis ein Formteil, Bodenprägung WM+Made in Germany | Achshalterungen sauber, kein Achsenrost ! | Innen : s.o. | Fehler: ohne | Verpackung :Getrennt verpackt in reichlich Luftpolsterfolie/Versandkarton
Modell unten rosé:
alter Wiking VW Bus T1 | Farbe: Dunkel Rose, Hellgrün, Räder Grau. Guter Zustand, leicht bespielt. Keine Risse in den Fensterstreben! Ich stelle nach und nach einige kleine Sammlungen oder Auto's ein - einfach öfter mal nachsehen.
Tierloser Nichtraucherhaushalt Nach Rücksprache ist auch eine Vorher-Besichtigung möglich. Gerne auch an Selbstabholer. Standort: Düsseldorf.
(Die letzte Zeile ist sehr spezifisch für den Anbieter und erinnert den aufmerksamen Leser an ein Gutachten zu einem MB L 319).
Die erste Betrachtung der Farbe des Oberteils lässt im direkten Vergleich mit zwei originalen Raritäten die Aussicht auf ein originales Modell leider gleich auf Null sinken.
Die Farbe der zu untersuchenden Kombiwagen ist weitaus kräftiger als bei den alten Modellen. Die Haptik, die Oberflächenbeschaffenheit und die Filigranität entsprechen bei genauer Betrachtung den Erwartungen an ein WIKING-Modell. Besonders feine Strukturen wie die Fensterholme und das VW-Emblem sind wunderbar ausgeformt.
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Sehr präzises VW-Emblem bei beiden Oberteilen. Kleberaustritt vorne beim linken Modell.
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Das rote Unterteil hat die gering erhabenen Rückleuchten (Version A). Das rosé farbene Unterteil hat die stark erhabenen Rückleuchten (Version B). Die Vergleichsbilder zeigen, dass das Modell mit dem roten Unterteil gesilberte Stoßstangen und ein gesilbertes hinteres Kennzeichen hat. Das rosé farbene Unterteil zeigt Spuren von ehemals vorhandener Silberung, die nicht rückstandsfrei entfernt wurde.
Bei den Bildern oben kann man gut die Räder beurteilen. Beim Modell links finden sich die alten grauen Räder mit der gewölbten Radkappe, beim rechten Modell die grauen Räder mit flacher Radkappe. Die Vergrößerung lässt beim linken Modell erkennen, dass die Räder getauscht wurden. Überstehende Achsen oder nicht richtig auf die Achse aufgeschobene Räder - das ist nicht WIKING-like.
Die äußerliche Inaugenscheinnahme zeigt ungewöhnliche Schleifspuren bei beiden Modellen auf dem Dach, beim Modell mit rosé farbenem Unterteil zusätzlich an der hinteren Dachkante.
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Die Oberflächen aller bekannten Modelle sind schön glatt. Die Schleifspuren sind bei den hier vorliegenden Modellen unterschiedlich. Da wurde von Hand gearbeitet. Die Gründe hierfür liegen im Dunkeln.
Im folgenden sollen Strukturdetails des Oberteils untersucht werden.
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Mittelholm des Modells Unterteil rosé (unten rot: formgleich)
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Die Betrachtung des Mittelholms verblüfft. Zum einen ist die Ausführung so grazil, dass der Gedanke an einen Abguss über eine Nachproduktion im Bastlerkeller in weite Ferne rückt, zum anderen entspricht er präzise in seiner Gestaltung den Neuauflagen aus dem Hause WIKING und den allerletzten Serienmodellen . Wie oben ausgeführt und bebildert, war der Mittelholm bei den historischen zivilen Modellen in der Seitenansicht bis zum Dach etwa gleich stark. Bei den Neuauflagen gibt es eine bogenförmige Verdickung zum Dach.
So soll nach weiteren, eventuellen gemeinsamen Formmerkmalen der zu untersuchenden Modelle und den Wiederauflagen geschaut werden. Interessant ist die Betrachtung der Beifahrerseite. Hier war für die Oberteile B und C (Neuauflage) ein nach oben eckiges Seitenfenster erkannt worden (s.o.). Die frühen historischen Modelle hatten in der Version A gerundete Fenster - so auch die beiden vorliegenden originalen Busse mit lindgrünem Oberteil. Einen dieser beiden Busse zeigt das Bild rechts
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Die unteren Bilder zeigen eine präzise Übereinstimmung der Doppelkontur der hinteren Dachkante. Das Modell auf der rechten Seite wurde händisch in diesem Bereich nachgearbeitet. Damit ist es eigentlich schon klar: die ~lindgrünen~ Oberteile stammen aus Original-WIKING-Formen der Neuauflage.
Für weiteren Erkenntnisgewinn wurde ein Modell zerlegt.
Spannend ist die Suche nach Mikrospuren in der Oberfläche, um zu erkennen, ob es sich wirklich um Spritzlinge aus der gleichen Form handelt. Zunächst: die Innenfläche des Oberteils entspricht grob visuell tatsächlich der der Neuauflagen. Im Detail findet sich im Bereich des Daches der Wiederauflagen an der Fahrerseite hinten eine typische Schleifspur mit einer kleinen Quermacke. Die historischen Modelle haben alle glatte Innenflächen.
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Damit ist die Sachlage klar durch Indizien bewiesen: die Oberteile stammen aus Originalformen. Es ist nicht möglich, diese Mikrostrukturen durch eine Abformung wiederzugeben.
Ein weiteres Indiz: im hinteren Heckfenster des einen Modell ~lindgrün~ zeigt sich eine Pressfahne aus Formenverschleiß. Beim Modell Wiederauflage Feuerwehr gibt es präzise die gleiche Struktur
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Auf weitere Erkenntnisse muss hier nicht weiter eingegangen werden. Es sei erwähnt, dass beim Modell mit rosé-farbenen Unterteil die Verglasung der Wiederauflage Version D1 verklebt war. Innen in der Verglasung zeigen sich Schliffspuren (Sandpapier?). An der Karosserie befanden sich Abbruchspuren der originalen Verglasung. Bei dem Modell mit rotem Unterteil ist die alte Verglasung mit freiem Mittelbereich verklebt. (Version A1). Die hier vorliegenden originalen Modelle mit lindgrünem Oberteil haben übrigens einmal ein A-Unterteil und einmal ein B-Unterteil, A-Oberteile und jeweils die seltenen B-Verglasungen. Verklebt waren die beiden zu untersuchenden Modelle atypisch auch vorne und hinten (sonst nur an den Seiten).
Für die Wiederauflage des Oberteils des alten VW T1 Kombiwagens wurde die entsprechende Form zum Spritzen gegeben. Ohne Autorisierung von WIKING sind Schwarzspritzungen auch der vermeintlichen Farbe lindgrün entstanden und haben auf illegalen Wegen die Produktionsstätte verlassen. Solche aus einer Schwarzproduktion stammenden Rohkarosserien sollten möglichst gewinnbringend vermarktet werden. Hierbei wurde ohne Kenntnis der genauen Farbe - oder mangels der Möglichkeit, die historische Farbe lindgrün zu treffen - eine ähnliche Farbe produziert.
Bis ins feinste Detail entsprechen die vorgelegten Oberteile des Kombiwagen den Neuauflagen dieses Modells. Beispielhaft seien hier die Kontur des Mittelholms, die hintere Dachkante, die Gussfahnen am Heckfenster und die hintere Dachabschluss genannt. Zwecks Ergänzung zum Komplettmodell wurden historische Modelle zerlegt und dann mit den neu produzierten Oberteilen zusammengefügt.
Bedauernswerterweise ist die verständliche Reaktion des Sammlers ein Verdruss, der ihn zunehmend Abstand zu seinem Hobby einnehmen lässt - gipfelnd in Sammlungsaufgabe und dem völligen Abwenden vom Thema WIKING. Nicht jeder kann - wie hier geschehen - vor dem Hintergrund von 180 Vergleichsexemplaren - bei jedem Objekt der Begierde eine umfängliche Untersuchung anstellen, ob es ein echtes WIKING-Auto ist oder nicht. Allein die Notwendigkeit, sich derartige Gedanken zu machen zu müssen, ist mehr als kontraproduktiv.
Die Neuauflagen der alten Modelle sind wunderschön. Hinsichtlich der Fälschungsgefahr werden sie seitens der Sammler kritisch gesehen; zumal überliefert ist, dass Schwarzspritzungen bereits seit Jahrzehnten ein Thema sind. Geänderte Bodenprägungen schaffen zwar Sicherheit - nicht markierte Bauteile öffnen jedoch Fälschern Tür und Tor. So wünschen sich die Sammler einen sensiblen Umgang mit den wertvollen historischen Formen, der solche Irritationen des Sammlermarktes möglichst ausschließt.
Zusammenfassung:
Zur Untersuchung gelangten zwei VW T1 Kombiwagen - Oberteil ~lindgrün~. Einmal Unterteilfarbe rot und einmal Unterteilfarbe rosé.
Nach der oben eingeführten Terminologie sind die Kombinationen wie folgt zu kennzeichnen: Modell mit rotem Unterteil: Oberteil D2 (Neuauflage), Verglasung A1, Unterteil A1. Modell mit Unterteil in rosé: Oberteil D2 (Neuauflage), Verglasung D1, Unterteil B2.
Es handelt sich in beiden Fällen um eine nicht von WIKING autorisierte Schwarzproduktion des Oberteils in Sonderfarbe (sehr intensives lindgrün), die formidentisch mit der Wiederauflage ist. Diese Bauteile wurden jeweils mit alten Serienteilen kombiniert, um dem Käufer ein wertvolles Modell zu suggerieren.
Der Autor dankt den Sammlerkollegen, die die Realisierung dieses Beitrags ermöglicht haben. Besonderer Dank gilt Herrn Timo Gast, der als T1-Experte der Untersuchung beiwohnte.